Projektrecherchen über das Römische Imperium und seine Nachbarn, Persönlichkeiten und Gesellschaft
Samstag, 28. Mai 2022
Hera, die Gattin des Zeus
Hera war eine Schwester des Zeus, Tochter der Titanen Kronos und Rhea. Sie soll auf der Insel Samos unter einem Lygosbaum geboren worden sein. Einmal im Jahr vollzogen Zeus und sie die „heilige“ Ehe unter diesem Baum. Danach badete Hera im Fluss Imbrasos und erlangte dadurch ihre Jungfräulichkeit zurück. Dort befand sich auch das Heiligtum zu Ehren der Göttin.
Hera war eifersüchtig auf die zahlreichen Liebschaften des Zeus, konnte aber nichts gegen ihn ausrichten. Doch Zeus hatte sich einst in sie verliebt. Er hatte ein Unwetter erschaffen und verwandelte sich in einen Kuckuck, den sie voller Mitgefühl rettete und in ihrem Gewand verbarg, worauf er sich ihr zu erkennen gab. Der Kuckuck gehörte zu Heras Attributen, ebenso wie der Pfau, der ihr heilig war, und der Granatapfel als Symbol der Fruchtbarkeit.
Als Götter-Königin war Hera eine würdevolle Schönheit. Sie trug die Kleidung einer Matrone und dazu ein Diadem. Sie war die Schutzgöttin der Ehe und der Niederkunft. Die Römer setzten ihre Göttin Juno der Hera gleich und sie war nicht nur Herrscherin des Olymp, sondern auch Schutzgottheit jeder Frau, analog zum Genius-Schutzgott des Mannes. Auch ich habe in meiner Gedenk-Ecke hier zuhause eine kleine Statue der Hera stehen. Der Name der Göttin Hera war eventuell die weibliche Form von Heros.
Hera und Zeus hatten drei leibliche Kinder: Ares (Mars) – der Kriegsgott, Hebe (Iuventas) – die Göttin der Jugend sowie Eireithyia, die Göttin der Geburt. Hera, die die unehelichen Kinder des Zeus verfolgte, benutzte ihre Tochter mehrmals, um Geburten ihrer Rivalinnen qualvoll zu verlängern. Auch Hephaistos (Vulcanus), der Gott des Feuers, der Schmiede und der Vulkane, war ein Sohn der Hera, aber ob Zeus sein Vater war, ist in der Mythologie umstritten. Er war klein und hässlich, eventuell missgebildet und wurde von Zeus oder gar von seiner Mutter selbst vom Olymp geschleudert.
Im Trojanischen Krieg stand Hera auf der Seite der Griechen. Im Film „Kampf der Titanen“ von 1981 wird die Gattin des Zeus von Claire Bloom dargestellt – eine gute Wahl, finde ich. In der Operette „Orpheus in der Unterwelt“ ist Hera – Juno ganz die betrogene und strenge Gattin, die die Liebschaften des Göttervaters nicht verhindern kann.
Hera bzw. Juno wurde im ganzen Mittelmeerraum verehrt. Tempel befanden sich in Paestum, Korinth, Mykene, Argos, Olympia und natürlich auf Samos. Der Monat Juni wurde nach der Göttin Juno benannt.
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