Samstag, 15. Oktober 2022

Metis, die Mutter der Athene

Die griechische Mythologie ist ein weites Feld und sehr faszinierend. Mich hat sie schon als Kind beeindruckt. Die Namen griechischer Gottheiten sind übrigens hervorragende Spitznamen für Lehrer – meine Freunde und ich hatten ein ziemlich perfektes System, um über sie lästern zu können, ohne dass die Tarnung aufflog.

Metis war der Spitzname einer angehenden Lehrerin. Sie hatte einen komischen Namen, eine komische Art und sah auch komisch aus. Und die Illustration in einem Buch von Franz Fühmann „Prometheus – die Titanenschlacht“ führte dann zur Übertragung des Namens an sie.

Der Name war etwas unpassend, denn die Metis aus der Mythologie galt als die klügste Gottheit überhaupt. Sie war auch äußerst wandlungsfähig, konnte sich in jedes Wesen – auch jede Pflanze – verwandeln. Metis war eine Okeanide, die Tochter des Okeanos, des Ozeans, und der Thetys – nicht zu verwechseln mit Thetis. Thetys war eine Titanin und die Großmutter der Thetis. Die Nereiden waren jüngere Meeresgötter als die Okeaniden. Sie teilten sich ihren Einflussbereich, die Nereiden blieben auf die Meere beschränkt, während die Okeaniden auch in den Süßgewässern wirkten.

Zeus begehrte Metis. Sie soll ihm auch im Kampf gegen seinen Vater Kronos geholfen haben, indem sie ihm Salzwasser gab, damit er seine Kinder erbrach (die er verschlungen hatte). Metis konnte auf Grund ihrer Verwandlungskünste Zeus lange widerstehen. Schließlich war er doch erfolgreich und zeugte die Göttin Athene mit ihr. Weil seine Tochter mit Metis der Prophezeiung nach ihm gleichrangig sein würde (und ein Sohn ihn stürzen würde), verschlang er sie. Als er dann unter unerträglichen Kopfschmerzen litt, ließ er sich von Hephaistos mit einer Axt den Schädel öffnen, und Athene sprang in voller Rüstung heraus.

Eine andere Version der Sage berichtet, dass Metis sich in eine Fliege verwandelte, und Zeus verschluckte sie. Sie wurde erst in seinem Körper befruchtet und kroch in seinen Kopf, wo dann Athene entstand, die dann durch die Geburtshilfe von Hephaistos zur Welt kam. Metis als meistwissende Göttin hat ihrer Tochter viel mitgegeben. Sie wurde dem Planeten Merkur zugeordnet. Ansonsten ist wenig über sie bekannt.

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