Samstag, 17. Dezember 2022

Dionysos

Dionysos (römisch Bacchus) war der griechische Gott des Weines, der Trauben, der Fruchtbarkeit, des Wahnsinns und der Ekstase.

Er war ein Sohn des Zeus. Aber wer seine Mutter war, ist in der Mythologie umstritten. Demeter, ihre Tochter Persephone, die Göttin Io und Lethe, der Fluss des Vergessens in der Unterwelt, kamen in Frage. Wahrscheinlich war Selene, eine sterbliche Frau, die Mutter des Dionysos. Somit war er einer der wenigen Götter mit einer sterblichen Mutter.

Semele bekam es, wie andere Geliebte des Zeus, mit dessen eifersüchtigen Gattin Hera zu tun. Sie überredete Semele, sich von Zeus einen Liebesbeweis zu erbitten: er sollte ihr in wahrer Gestalt erscheinen. Er zeigte sich als Blitz und sie verbrannte. Daraufhin rettete er ihre Leibesfrucht, denn sie war bereits schwanger. Er fügte sich eine tiefe Wunde in seinem Schenkel zu und nähte den Fötus dort ein. Nach drei Monaten öffnete er die Wunde wieder und „gebar“ Dionysos. Durch diese zweifache Geburt wurde Dionysos ein Gott.

Doch nach dieser seltsamen Rettung wurde Dionysos wieder vernichtet. Hera verfolgte ihn mit Hass und brachte die Titanen dazu, ihn in sieben Stücke zu reißen. Damit nicht genug: die Gliedmaßen wurden über dem Feuer in einem Kessel gekocht und verschlungen. Zur Strafe vernichtete Zeus die Titanen durch einen Blitzschlag. Die Asche der Titanen und des Gottessohnes vermischte sich, und daraus entstanden die Menschen.

Nach einer anderen Version übergab Zeus die Glieder des Dionysos dem Apollon, der sie in Delphi bestattete. Während Apollon in Winter abwesend war, wurde die Auferstehung des Dionysos gefeiert.

Eine weitere Variante erzählt, die Titanin Rhea habe die im Kessel gekochten Glieder wieder zusammengefügt, woraufhin Dionysos ins Leben zurückkehrte.

Im Laufe seines Lebens wurde Dionysos mit Wahnsinn geschlagen, so dass er lange umher irrte, bis er schließlich geheilt wurde. Entweder aus den Gliedern des Gottes, oder an der Stelle, wo Semele starb, soll der erste Weinstock entstanden sein. Der Wein war den alten Griechen ein Getränk, das sie den Göttern näher brachte.

Dionysos nahm einen Sterbliche, Ariadne, zur Frau, fuhr mit ihr in den Himmel auf und machte sie zur Göttin.

Er war der Gott, der den Menschen am nächsten stand – und auch derjenige, durch den sich der Hauptgott Zeus mit den Menschen verband. Der Sohn des Zeus musste einen schrecklichen Tod sterben und durfte wieder auferstehen. Es gibt Parallelen zum ägyptischen Gott Osiris, der zerstückelt wurde und trotzdem weiterlebte. Unübersehbar ist die Ähnlichkeit zum Christentum, mit Jesus Christus, Gottes Sohn, der zu den Menschen gesandt wurde, dort umkam und wieder auferstand.

In vielen antiken griechischen Städten gab es jährlich Feste zu Ehren des Dionysos, beginnend mit einem feierlichen Umzug, dem Gesang, Tanz und Opferzeremonien folgten. An den Folgetagen gab es Theateraufführungen, zuerst Komödien, dann Tragödien. Vermutlich wurde reichlich Wein getrunken und gut gegessen.

Auch beim feierlichen Zug nach Eleusis, dem Heiligtum der Demeter, wurde dem Dionysos gehuldigt. Schließlich war auch er ein Gott der Fruchtbarkeit und auf die eine oder andere Weise der Demeter und Persephone verbunden.

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